Die Katzen aus der Nachbarschaft verkoten all meine Blumen- und Gemüsebeete. Was kann ich dagegen tun?


Katzenkot im Garten führt gerade in den Sommermonaten oftmals zu Spannungen

Ärger ist häufig vorprogrammiert, wenn Katzen neu angelegte Beete aufscharren und ihre Notdurft darin verrichten. Dies führt dazu, dass vielen Gartenbesitzern der Kragen platzt und die Tiere mit ganz unterschiedlichen Methoden zu vertreiben versuchen.

Eine erstaunliche Tatsache aber ist vor allem Folgende: Die wenigsten 2-Beiner suchen das Gespräch mit dem Besitzer. Uns erreichen viele Anrufe mit der Frage: Wie kann ich die Nachbarskatzen aus meinem Garten vertreiben? Und die Emotionen kochen zum Teil hoch - richtig hoch! Wir hatten schon einige Fälle, in welchen Katzenhalter um das Leben ihrer Tiere fürchteten und umgekehrt, verärgerte Gartenbesitzern zu unmöglichen Mitteln griffen!
Wir stellen immer erst folgende Frage: Wissen Sie, wem das Tier/die Tiere gehören und haben Sie schon das Gespräch gesucht? Die Antwort lautet in den meisten Fällen: Nein!

Kann der Besitzer ausfindig gemacht werden = Gespräch suchen. Sollte sich herausstellen, dass es sich um (eine) verwilderte Katze(n) handelt, kontaktieren Sie den Tierschutz.

Für Gartenbesitzer gilt: Suchen Sie das Gespräch mit den Tierbesitzern. Bitte stürmen Sie nicht bei erneutem Fund von Katzenkot oder aufgewühlten Blumenbeeten direkt los, sondern atmen Sie zuerst mehrmals tief durch, trinken noch eine Tasse Kaffee* oder lenken sich ab, bevor Sie das Gespräch suchen. Bleiben Sie sachlich und erklären das Problem.

Für Katzenbesitzer gilt: Versuchen Sie bei einer (ersten) Konfrontation mit aufgebrachten Nachbarn ruhig und sachlich zu bleiben und bekunden Sie - auch wenn es zum Teil schwer fallen mag - Verständnis für die Situation. Denn es ist nachvollziehbar, dass es einen Hobbygärtner ärgert, wenn seine gehegten und gepflegten Beete verkotet und zerscharrt werden.
 

Katzenklos Zuhause auch für Freigänger!
Obwohl eigentlich selbstverständlich, aber es muss an dieser Stelle dennoch erwähnt werden, sofern dies noch nicht geschehen ist: stellen Sie ihrer Katze im Haus/in der Wohnung ein Katzenklo zur Verfügung. Pro Katze benötigt es mindestens 1 Katzenklo, besser 2... oder 3 ;). So erstaunlich es klingt, aber viele Katzenbesitzer mit Freigängern halten es schlicht für unnötig, Katzenklos bereitzustellen. Dann ist natürlich klar, dass die Katze Nachbars Garten bevorzugt, denn Zuhause gibt es ja keine Möglichkeit.

Experimentieren Sie mit den verschiedenen Modellen und mit der Katzenstreu. Stellen Sie mehrere, verschiedene Katzenklos auf und testen Sie wo und welche(s) ihre Katze am liebsten benutzt. Die meisten Katzen bevorzugen offene Modelle. Und gerade bei älteren Tiere ist es wichtig, dass sie möglichst eben Zugang haben und nicht hohe Ränder überklettern müssen. Das Katzenklo Zuhause ist natürlich täglich zu reinigen, sonst zwingt das stinkende Kistchen ihre Katze geradezu wieder in Nachbars Garten.

Für beide Parteien gilt: Sich gegenseitig Vorwürfe machen oder das Problem nicht anerkennen führt lediglich zu noch grösseren Spannungen und es gilt zu beachten, dass beide Parteien, wenn die Fronten erst mal verhärten, zu drastischen Mitteln greifen (können). Dies wiederum führt dazu, dass Tiere unnötig verängstigt, verletzt oder gar getötet werden. Deshalb: Bleiben Sie ruhig und besprechen Sie zusammen mögliche Lösungen und das weitere Vorgehen.

Warum machen das Katzen eigentlich?
Die Antwort ist relativ einfach. Katzen wissen, instinktiv, auch wenn sie noch nie ein Katzenklo mit Sand gesehen haben, dass dies als Klo benutzt werden kann. Anders als bei Hunden, benötigen Katzen in der Regel kein 'Töpfchentraining'. Die Antwort liegt in den Genen. Katzen stammen von Falbkatzen, welche Wüstentiere sind, ab. Und was gibt es in der Wüste? Richtig! Sand! Und zwar jede Menge davon. Sand und Felsen wären der natürliche Lebensraum. Da bei uns keine Sanddünen vorhanden sind, tut es auch ein frisch umgegrabenes Blumenbeet. Hauptsache nicht nass und nicht voller Gras! Das ist der Grund, weshalb so viele Katzen sich auf jedem grasfreien Stückchen 'Erde' versäubern. Es kommt einer sandigen Fläche am nächsten.Wenn man dies weiss, dann kann man entsprechende Alternativen bieten.

Düfte welche Katzen nicht mögen
Eine Möglichkeit, um Katzen von bestimmten Orten fernzuhalten, ist die Verwendung von Düften, die auf die empfindlichen Nasen widerlich wirken. Clever eingesetzt, werden die Tiere schon nach kurzer Zeit lernen, wo es ihnen buchstäblich stinkt. Ein probates Mittel sind *Kaffeesatz und Rindenmulch. Stubentiger mögen diese Gerüche nicht.

Möchten Sie Katzen zum Beispiel von gewissen Stellen abhalten, dann sollten Sie den Kaffeesatz einfach in eine Schale geben. Die Schale können Sie an jeder beliebigen Stelle auf Ihrem Grundstück aufstellen. Den Katzen ist es übrigens ganz einerlei, ob der Kaffeesatz trocken oder feucht ist, sie mögen beide Varianten nicht.

Auch frisch gehackte Zwiebeln oder Knoblauchzehen können im Garten ausgelegt werden. Beides verströmt Gerüche, welche Katzen überhaupt nicht mögen. Ein weiteres mögliches Mittelchen ist Apfelessig. Dieser sticht der Mieze in die Nase und sie nimmt Reissaus. Am besten in eine Sprühflasche füllen und die bevorzugten Stellen - NICHT DIE KATZE!, welche die Katze regelmässig aufsucht, damit befeuchten. Nach Regen muss man die Prozedur natürlich wiederholen.

Zitrus, Storchschnabel und Co.
Es gibt auch Gewächse, die für die zarten Katzennäschen ebenfalls unangenehm sind. Pflanzen mit Zitrusgeruch eignen sich zum Beispiel gut, der brennende Busch (Dictamnus) und der Zitronenstrauch (Aloysia triphylla) sind in Katzenkreisen unbeliebt. Ein sehr schöner Bodendecker, welcher hübsch anzuschauen ist und den es mittlerweilen in vielen verschiedenen Farben gibt ist der Storchschnabel (Geranium macrorrhizum).

Der Storchschnabel ist zudem eine Heilpflanze und hilft zum Beispiel gegen Durchfall, Ausschläge, Entzündungen und regt sogar den Kreislauf an. Der Storchschnabel kann man ganz normal als Tee verwenden. Dazu benutzt man das Storchenschnabelkraut. Auch als Tinktur oder Pulver kann man ihn einsetzen und hat ihn so jederzeit bequem zur Hand. Äusserlich eignet er sich besonders als Frischsaft. Wenn die frische Pflanze jedoch nicht vorhanden ist (z.B. im Winter), kann man stattdessen einen Tee aus dem getrockneten Kraut verwenden.

Keine samtpfotigen Fans hat auch die Weinraute (Ruta graveolens), aufgrund ihrer ätherischen Öle. Die Pflanze, welche auch Hildegard (von Bingen)-Kraut genannt wird, ist ebenfalls eine wertvolle Heilpflanze. Sie lindert zum Beispiel Verdauungsbeschwerden, Menstruations-,  Kopfschmerzen und wird oft auch bei Wechseljahrbeschwerden und bei Rheuma eingesetzt.

Abdeckungen
Auf Nummer sicher geht man, wenn Beete (ab)gedeckt werden. So sind sie nicht nur vor Katzen geschützt sondern auch vor vielen anderen Ausseneinflüssen. Ob es ein Hochbeet mit Hebefenstern ist, oder eine einfache Abdeckung mit Lochfolie, alle Lösungen bieten schnelle Abhilfe. Lassen Sie sich im Gartenfachhandel beraten.


Finger weg von 'Katzenschreck' Lösungen
Im Fachhandel sind mittlerweilen unzählige Geräte im Umlauf. So gross ist offensichtlich die Nachfrage. Gerade Ultraschall und Hochfrequenzgeräte stören die gesamte Fauna. Zudem können diese Geräte auch für Menschen schädlich sein. Somit gilt: Was schadet gehört nicht in den Garten! Externe Artikellinks: 20 Minuten >   Beobachter >

Outdoor Katzenklos
Es gibt Katzen, welche bevorzugt ihr Geschäft Draussen verrichten. Dafür ist ein wetterfestes Katzenklo natürlich das geeignetste Mittel. Im Einzelhandel erhältlich und bekannt ist uns folgendes Modell: Ferplast Katzentoilette Outdoor (http://www.zooplus.ch/shop/katzen/katzentoilette/haubentoiletten/haubentoiletten_besonders/593634). Zusätzlich erhielten wir Rückmeldungen, dass auch Hundebesitzer hoch erfreut über das Modell waren, da sie ansonsten ihren Hund nicht vom Katzenkot-Fressen abhalten konnten.


Outdoor Katzenklo - Marke Eigenbau
Mit etwas handwerklichem Geschick und gutem Willen können Sie in ihrem Garten zu einem kleinen Preis auch selber ein Katzenklo - oder bei mehreren Katzen auch gleich mehrere Katzenklos - einrichten. Dafür reicht zum Beispiel eine kleinere Sandkiste für Kinder oder eine Plastikwanne, die Sie mit lockerem Sand befüllen. Sie können auch herkömmliche Katzenklowannen (nur den unteren Teil ohne Rand) im Boden versenken und mit Sand auffüllen. Bei der 'Plastiklösung' denken Sie immer daran, zuerst Löcher in den Boden zu bohren. Als Bodenbelag eignet sich auch ein wasserdurchlässiges Flies. Besonders beliebt ist weisser Sand (Spielsand) welcher mit etwas Gartenerde durchmischt wird. Natürlich muss auch das Outdoor Katzenklo regelmässig gesäubert werden, entfernen Sie täglich den Kot, der Urin versinkt im Sand.  Ein- bis zweimal jährlich (je nachdem, wieviel Sand Sie hineingeben) sollten Sie die gesamte Wanne ausgraben und den ganzen Inhalt austauschen. Idealerweise wird das Outdoor Klo überdacht, da Katzen ja bekanntlich keinen nassen Sand mögen.

Um zu vermeiden, dass der Sand weit verstreut wird, kann ein Rahmen oder auch gleich eine fixe Katzenklo Konstruktion über dem 'Sandkasten' angebracht werden. Am liebsten mögen es Katzen, wenn das stille Örtchen ruhig und versteckt liegt. Viele schützende Pflanzen und mindestens eine Rück- und eine Seitenwand machen das Katzenklo zum absoluten Renner. Befestigen Sie das Dach immer so, dass es leicht abnehmbar ist (um das Klo zu säubern) und auch leicht schräg und überstehend, damit Regenwasser ablaufen kann.

Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird ihre Katze Ihnen schon beim gesamten Bau über interessiert über die Schulter schauen! Achten Sie darauf, dass Sie sie während des Baus schon immer wieder auf den Sandplatz lassen und sie nicht vertreiben. Bestätigen Sie Ihre Katze mit lieben Worten und Streicheleinheiten, wenn sie Interesse für das neue Bauwerk zeigt. Sie können anfänglich auch ein wenig gebrauchten Katzensand und sogar Katzenkot im Outdoor Katzenklo platzieren, damit der 'Wink mit dem Zaunpfahl' noch eindeutiger wird.

Fertige Lösung: Kaufen Sie sich einen Kindersandkasten. Solche Modelle haben wir erfolgreich auch auf dem Aussengelände unseres Katzengnadenhofs Schnurrli in Sternenberg aufgestellt. Das Prinzip ist dasselbe, Wanne mit Löchern oder wasserdurchlässiges Flies am Boden auslegen und mit Sand befüllen.

Das Anlegen von Outdoor Katzenklos macht Spass, Ihre Vierbeiner und auch Ihre Nachbarn werden es Ihnen danken und Sie können zu Recht stolz auf Ihre Meisterwerke sein. So stolz, dass Sie Ihren Nachbarn, welche sich beschwert haben, unbedingt die neu eingerichteten Konstruktionen zeigen. Dies wiederum führt dazu, dass diese sehen, dass ihr Anliegen ernst genommen wird und dass man sich bemüht, eine friedliche Lösung zu finden. Schlussendlich kommt ein harmonisches Zusammenleben vor allem unseren Samtpfoten zugute.